Tor erzielt, Elfmeter herausgeholt und die Rote Karte gegen den Gegner erzwungen. Aziz Bouhaddouz war am Samstagmittag der Matchwinner beim MSV Duisburg. Zum ersten Mal seit dem 18. September und dem auskurierten Muskelfaserris stand der Angreifer wieder in der Startelf, 15 Spieltage musste der 34-Jährige auf seinen ersten Saisontreffer warten, nachdem Duisburgs Nummer elf in Halle noch am Querbalken scheiterte.
Ich hatte keine guten vier Monate und bin froh, dass ich sie hinter mir habe.
Aziz Bouhaddouz
„Es war ein sehr emotionales Spiel für mich nach einer langen und schwierigen Zeit. Ich hatte keine guten vier Monate. Ich bin froh, dass ich sie hinter mir habe und dass ich mich wieder aufs Wesentliche konzentrieren kann“, erklärte Bouhaddouz. Der Hintergrund: Der WM-Teilnehmer von 2018 infizierte sich Mitte Juli mit dem Coronavirus und hatte lange mit den Folgen der Krankheit zu kämpfen. Auch die Wohnungssuche in Düsseldorf mit Frau und Tochter gestaltete sich schwierig. Der Marokkaner wohnte zeitweise im Hotel, ackerte im Training fleißig und kämpfte sich Stück für Stück zu seiner Topform zurück. Die hat er nun fast erreicht. 89 Minuten hielt er gegen Viktoria Berlin durch, dank der zweiten Luft deutlich länger als erwartet.
Schmidt froh über Rückkehr seines Stürmers
Herz, Leidenschaft, Mentalität und Wille – mit diesen Worten beschrieb Bouhaddouz seine bärenstarke Leistung vom Samstag, wo der erfahrene Stürmer neben seinem einstigen Vertreter und Duisburger Topscorer Orhan Ademi auflief. „Er war mit seiner körperlichen Wucht und Größe natürlich ein wichtiger Faktor. Das war der Plan mit unserem System. Aziz ist im Luftkampf immer präsent und schirmt unheimlich viele Bälle ab. Das hat er sehr gut gemacht“, lobte ihn auch sein Trainer Hagen Schmidt, der froh sein kann, wieder komplett auf einen fitten Bouhaddouz zurückgreifen zu können.
Der wiederum wünscht sich nach dem Niederrheinpokalspiel in Sonsbeck, in der 3. Liga nun auch auf fremden Platz (beim TSV 1860 München) nachlegen zu können. Die Schwerpunkte im Training sollen bis dahin neben dem aggressiven Verteidigen auch auf das mutige Offensivspiel ausgerichtet sein.